Gespräche führen – systemisch betrachtet

Das Führen von Beratungs- oder Therapiegesprächen ist eine Kunst, die gelernt werden kann. Eine wunderbare Möglichkeit ist der systemisch-orientierte Ansatz. 

Die systemische Sicht auf Verhaltensweisen unterscheidet sich stark vom Denken der Schulmedizin – dieses orientiert sich an der Einstufung in Störungsbilder, sieht also das „Problem“ im Mittelpunkt. In der systemischen Arbeit haben wir den gesamten Menschen und seine Systeme im Blick anstelle der Diagnose. Dafür gilt es, den Fokus zu weiten und die KlientInnen oder PatientInnen darin zu unterstützen, ihre Ressourcen und Fähigkeiten wieder wahr- und aufzunehmen. 

Für den systemischen Blick gehen wir von diesen Grund-Annahmen aus:

1. Wir alle sind in Systeme eingebunden wie Familie, Partnerschaft, Berufsfeld, Verein, Nachbarschaft usw. Innerhalb der einzelnen Systeme entstehen verschiedenste Verhaltensdynamiken, die hilfreich oder störend sein können.
   
2. Es gibt stets einen Grund für das jeweilige Verhalten des Menschen; daher gibt es kein Richtig oder Falsch.
3. Jeder Mensch ist „kundig“, d.h. er verfügt über alle Ressourcen und trägt die Lösung bereits in sich, hat jedoch vielleicht gerade keinen Zugang dazu.

„Ziel des Lebens ist Selbstentwicklung.

Das eigene Wesen völlig zur Entfaltung

zu bringen, das ist unsere Bestimmung.“

(Oscar Wilde)

Selbsterfahrung

Jede Aus- und Weiterbildung ermöglicht uns einen eigenen Prozess, aus dem wir selbst als gereifte Menschen hervorgehen können.
So bietet dieser intensive Kurs – nach einer theoretischen Einführung – vielerlei systemisches Handwerkszeug für die Gesprächsführung. Das Gelernte wird praktisch geübt durch die Besprechung eigener Themen der TeilnehmerInnen. Damit trägt es ebenfalls zu innerer Klärung und persönlicher Entwicklung bei. So ist sichergestellt, dass jedeR TeilnehmerIn neben möglichst umfangreichem Wissen auch viel Praxis und Selbsterfahrung mitnimmt.

Kursinhalte

In den drei Wochenenden der Weiterbildung geht es um die systemischen Grundsätze der Gesprächsführung. Weiterhin wird Handwerkszeug vermittelt, Lebenslinien und wichtige Stationen der PatientInnen/KlientInnen herauszuarbeiten und diese für die Beratung oder Therapie zu nutzen.

• Klärung des Anliegens, Notfälle erkennen,
• Respekt und Wertschätzung,
• Fragetechniken und Deutung der Körperhaltung,
• lösungsorientiertes Fragen,
• positive Wortwahl und der innere Störer,
• das “Reflecting Team”,
• das Vier-Ohren-Modell.

• Selbsterfahrungen, die uns prägen
• Übertragung und Gegenübertragung
• Ziele kleiner machen – nicht so schnell verstehen…
• Genogrammarbeit: in der „Familienschublade“ nach Antworten suchen
• die Time-Line in Theorie und Praxis

Noch unsicher, ob dieser Kurs etwas für Dich ist?

Erlebe die Grundwerte systemischer Gesprächsführung beim kostengünstigen Schnupper-Workshop und entscheide dann, ob Du bei der Weiterbildung dabei sein willst.

 Aufbaukurse 

Wer nach Teilnahme an der Weiterbildung noch mehr möchte, für den bieten wir gern zwei Aufbaukurse an:

Arbeit mit Systembrett & Dilemma

• System- und Familienbretter sinnvoll einsetzen
• Arbeit mit Unterstützern
• Dilemma-Arbeit: “Was bleibt, wenn nichts geht?”

Praxis und Selbstreflektion

• Wiederholung und Üben des Gelernten in Theorie und Praxis

   

Organisatorisches

Für die Wochenenden bitte mitbringen:

Schreibzeug, bequeme Kleidung und warme Socken sowie eine Kleinigkeit für ein gemeinsames vegetarisches Mittagsbuffet.

Downloads:

Hier finden Sie wichtige Dokumente für die Anmeldung etc.

• Gesprächsführung – systemisch gedacht  2025